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Die diesjährige Herbstsaison erweist sich als äußerst unnachgiebig und knifflig. Nachdem der Frühherbst schon an vielen Tagen mit ungünstigen Bedingungen zum Angeln aufwartete, wurde es bis zuletzt immer schwieriger in den Boddengewässern. Wodurch diese heikle Situation entstanden ist, kann nicht ganz eindeutig geklärt werden. Es ist anzunehmen, dass der Grund dafür eine komplexe Mischung aus menschgemachtem Klimawandel, zu hohen Temperaturen, zu hohem Salzgehalt in den Boddenrevieren, vielen schnellen Wetterwechseln und extremen Wasserständen ist. Auf jeden Fall unterliegt das Fressverhalten der heimischen Raubfische wie Hecht, Zander und Barsch diesen Einflussgrößen und sorgte für eine sehr mühsame Angelei in den letzten Wochen. An vielen Tagen waren vor allem die Hechte nur extrem flach zu lokalisieren. Die jahreszeitlich üblichen Fangtiefen weisen nur eine schwache Fischdichte auf. Dies erfordert eine sehr konzentrierte und hartnäckige Angelei, um die Räuber zu Attacken zu bewegen. Dennoch gibt es hier und da Lichtblicke. Denn die Chancen auf große Exemplare stehen nicht so schlecht wie es scheint. Das belegen die publizierten Fänge der letzten Wochen. …

… Es fehlen bei den Hechten vor allem die mittleren Größen, die sonst so häufig an den Haken gehen und die für viele Attacken verantwortlich sind.

Bei den Zandern ist die Hauptsaison bereits gelaufen. Auch hier unterlag die Angelei den schwierigen Bedingungen. Es gab Ausnahmetage an denen gute Fänge gelangen. Aber insgesamt blieben die Fänge hinter den letzten Jahren zurück. Erschwerend hinzu kamen die neuen Regelungen im Hafen Stralsund für die Bootsangler. Unserer Meinung nach wurde hier ein Weg eingeschlagen, der wenig Sensibilität gegenüber den Bootsanglern und den schlechter werdenden Angelbedingungen aufweist und der für den Angeltourismus sicher nicht begünstigend ist. Das Ergebnis ist eine weitere Verschärfung der sogenannten „Uferangelei“ bei der mehr Fisch gerissen als geangelt wird. Es ist sehr schwer dabei zuzusehen, was dort unkontrolliert passiert. Dafür ist auf seltsame Art und Weise niemand verantwortlich. Es mag sich dazu jeder sein eigenes Bild machen.

Ein kleiner Trost hingegen ist die derzeitige Dorschangelei, die wie schon das ganze Jahr über sehr gut läuft. Tageweise war es auch schon einmal schwierig. Immer dann, wenn die Strömungsbedingungen zu hart waren, war auch das Fischaufkommen entsprechend dünn. Oft waren die Fangergebnisse an diesen Tagen zuverlässig vorhersehbar. Wir hoffen, dass es sowohl den westlichen als auch den östlichen Dorschbeständen besser geht als es von den prüfenden Institutionen prognostiziert wird und diese Angelsparte auch für die nächsten Jahre erhalten bleibt.

Wir erwarten jetzt bei fallenden Temperaturen besser werdende Bedingungen für die Hechtangelei und rechnen noch mit einigen guten Fischen. Bis Ende Februar ist noch reichlich Zeit und es wird noch einige Gelegenheiten geben.

Für die Freunde der Lachsfischerei sei schon rechtzeitig im vorab die bald beginnende Lachssaison angekündigt, die ab 15.12.2019 beginnt. Das beliebte Lachsangeln auf der küstennahen Ostsee vor Rügen kann nach der Schonzeit wieder aktiv beginnen. Die buchbaren Termine für die Hauptsaison nehmen schon rapide ab. Für alle Angelfreunde, die noch buchen möchten, wird es also höchste Eisenbahn. Anfang Dezember gehen unsere Trollingboote in Vorbereitung auf die Lachssaison noch einmal in die technische Wartung und stehen Ihnen dann pünktlich ab 15.12.2019 für Trollingausfahrten im Bestzustand zur Verfügung. Wir freuen uns auf die lange Saison und auf die vielen Angelfreunde die gemeinsam mit uns auf Lachsfang gehen.

Ihre Master Guides
Jörg Dobke & Robert Scholtz

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